Der Terrorakt der Hamas am 7. Oktober und die damit verbundene Eskalation des Nahostkonflikts haben zu einem Übermaß an menschlichen Leid geführt. Jüdische Mitbürger*innen wurden und werden infolge dessen in unserem Land angefeindet und müssen sich scheuen, ihren Glauben öffentlich zu leben. Das Massaker der Hamas wurde in manchen Kommunen öffentlich gefeiert und zu einem Akt der Befreiung verklärt. Antisemitisches Gedankengut findet immer weitere Verbreitung und tritt immer offener zu Tage. Vor diesem Hintergrund wollen die Stadt Landau, die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Landau, der Beirat für Migration und Integration der Stadt Landau, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sowie die türkisch-muslimische Gemeinde Landau ein Zeichen setzen für die uneingeschränkte Solidarität mit unseren jüdischen Mitbürger*innen. Dazu laden sie am Freitag, den 3. November 2023 zu einem interreligiösen Friedensgebet ein.
Oberbürgermeister Dominik Geißler sagt: „Jüdisches Leben muss in Deutschland so normal und selbstverständlich sein wie muslimisches und christliches Leben. Das Existenzrecht Israels als letztem, aktuell existentiell bedrohten Zufluchtsort der Jüdinnen und Juden auf dieser Welt, ist unantastbar und muss verteidigt werden.“
„Mich erschreckt die hörbare Stille und fehlende sichtbare Solidarität mit unseren jüdischen Mitmenschen, die ich derzeit bei uns erlebe“, äußert sich Dekan Volker Janke. „78 Jahre nach der Shoah kann es doch nicht sein, dass Menschen in Deutschland wieder Angst haben müssen, sich als Jüdinnen und Juden öffentlich zu zeigen. Es darf nicht sein, dass - aus welchem Grund auch immer - Menschen hier in Deutschland Angst haben. Wir laden alle Menschen guten Willens ein, am 3 .November ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus und für Miteinander und Menschlichkeit in unserem Land zu setzen.“
Das Friedensgebet beginnt um 18:00 Uhr in der Stiftskirche Landau.